„Dem immer Fertigen setze ich das
immer Anfangende der Kunst entgegen".
Yafang Qi

Die Arbeiten Yafang Qi’s bezaubern Kunstsammler und Porzellan-liebhaber weit über die Grenzen Deutschlands hinaus, die in ihren Werken die paradoxe Harmonie und Ästhetik des Lebens zu schätzen wissen.
Denn ähnlich dem Daodejing, dem daoistischen Weg der Weisheit, spiegelt sich in ihren Werken das Ja zum Leben in seiner Harmonie der Gegensätze wider. (aus: Daodejing, 2. Spruch: „Erkennen alle in der Welt das Schöne als schön, so ist damit auch das Hässliche gesetzt. … Also: Sein und Nichtsein erzeugen einander.“).
Auch wenn das Werk einer Künstlerin nicht allein aus ihrer Biografie abgeleitet werden kann, so haben doch viele Paradoxien den Lebensweg von Yafang Qi geprägt und mussten von ihr im Geiste daoistischen Denkens bewältigt werden. Diese Lebensstationen zu kennen, hilft ihr Werk zu verstehen.
Auf die Welt kam Yafang Qi 1965 in Hefei, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Anhui. Hineingeboren wurde sie in die Wirren der chinesischen Kulturrevolution, mit der Mao Zedong ab 1966 gegen alle Andersdenkenden einen unerbittlichen Feldzug führte, seine totalitäre Herrschaft zementierte und die traditionelle chinesische Kultur zerstören wollte.

Die Familie von Yafang Qi unterlag der Beobachtung, da sie im Verdacht eines „kleinbürgerlichen“ Lebenswandels stand. Später mussten ihre Eltern eine Arbeit in der Autofabrik Hefei annehmen.
Aller Entbehrungen zum Trotz führten sie ihre Tochter in die Welt der Künste ein, schenkten ihr die Liebe zur Musik, zur Malerei und zum Porzellan. Vielleicht als ein Akt der unbeugsamen Behauptung in dunklen Zeiten verlieh der Vater seiner Tochter den wunderschönen Namen „Eleganter Duft“ (Yafang).
Wo andere Kinder zu Zeiten der Kulturrevolution die Namen „Rote Sonnenblume“ oder „Rote Armee“ trugen, wurde Yafang Qi eine Fremde im eigenen Land. Diese Außenseiterrolle jedoch und das Herabsehen der Anderen auf ein „konterrevolutionäres“ Kind mit einem „bürgerlichen“ Namen machten Yafang Qi stark und gaben ihr die Kraft für den eigenen Weg.

Zunächst aber stand nach neun Jahren Schule fest: „Eleganter Duft“ macht eine Lehre als Automechanikerin. Nach ihrer Ausbildung wollte sie unbedingt Porzellankunst studieren und lernte daher – parallel zur Ausbildung – in ihrer Freizeit für eine außerschulische Abiturprüfung. Und sie bestand den Abschlusstest. 1988 erhielt sie einen Studienplatz in Jingdezhen, der Hauptstadt des Porzellans in China.
Sie belegte die Fächer Gestaltung, Design und Malerei. Als erste Frau in der ehrwürdigen Porzellanstadt saß sie an einer Töpferscheibe und lernte drehen. Stück für Stück erwarb sich Yafang Qi den Respekt ihrer Professoren und Kommilitonen. Bald schon konnte sie ihren eigenen Stil entwickeln, bewahrte in ihrer Kunst das Erbe der alten Meister und ergänzte es durch neue Ausdrucksformen.
Gekrönt wurde ihr Studienabschluss durch eine Dozentenstelle für Porzellangeschichte an der Uni für Architektur.
Biografischer Abriss
1965 – geboren in Hefei, Provinz Anhui
1980 – Unterweisung in traditioneller chinesischer Malerei u.a. bei Chen Juju und Fujin Yu
1988 -1992 Studium für Kunst und Keramikdesign an derUniversität der berühmten Porzellanstadt Jingdezhen - eigene Arbeiten, v.a. klassisches Blau-Weiß-Porzellan in Unterglasur-Maltechnik
- Vier mal Preis für die beste Studienarbeit - Ausstellung bei Internationalen Kunstfesttagen inJingdezhen - Ausstellung im Museum von Anhui - Teilnahme an derGemeinschaftsausstellung „neue Künstlergeneration“ in Hefei
- Veröffentlichung von Gedichten in dem Gedichtband der Universitäten Chinas und in einem Gedichtband des Frühling- Wind Verlags
1992 – Dozentin für Kunst und Architektur an der Universität von Anhui Ausstellungen in Peking (Rongbaozhai)
1994 – Gastdozentin am Bereich Keramik des Instituts für Gestaltung in Yuzhou (Provinz Henan),
Arbeiten im traditionellen Junci-Stil (Ochsenblut-Glasur)
- Illustrationen für ein Buch zum Thema Schwarz-Weiß Zeichnen , herausgegeben beim Peking Verlag
1996 – Übersiedlung nach Deutschland
- Gründung eines eigenen Ateliers in Berlin
1998 – Verkaufsausstellung im Volkskundemuseum Dahlem
2002 – 2011 Ausstellungen von Malerei und Porzellanarbeiten (Auszug)
16.8.02 – 15.11.02
Schott Villa, Otto-Schott-Str.13, 07745 Jena
6.12.02 – 1.2.03
Kunst Winter – Berlin, Friedrichstr.112, 10117 Berlin
28.5.05 – 1.10.05 Dom Aquarée, Karl Liebknecht Str. 1, 10117 Berlin
26.8.05 – 28.8.05 Arte Vino, Spandau Citadel – Am Juliusturm
19.9.05 – 8.10.05 Galerie Nering + Stern, Auguststr.83, 10117 Berlin
19.9.05 – 28.9.05
Bundespresseamt, Reichstagsufer 14, 10117 Berlin
2005 – 06
Vessels Gallery, 1636 Washington Street, The South End, Boston MA 02118-1948
2007
Ausstellung in Peking
2008
3.April -7.Mai 2008 Aussteiung “Momente der Erinnerung”
Konfuzius –Institut an der Freien Universität Berlin
13. April bis 6. Juli “Paradies” Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen – Anhalt
2009 März-Mai Ausstellung in Nanjing
2010
31.7.-22.8.2010 Zusammenhang mit der Ausstellung ALTENBOURG ANGESEHEN
in der Europäischen Akademie Berlin
12. November-28. November 2010 “UNIKATA 2010” Kunstverrein Speyer Kulturhof Flachsgasse
2011
7. April -18. Mai 2011” WANDLUNG”
Konfuziusinstitut – an der Freien Universität Berlin
2018 – Staatliche Museen zu Berlin kaufen Arbeiten für die Dauerausstellung an
2024 – 12.10 – 23.11.. Austellung „Chinesische Porzellankunst“ Abtei Königsmünster Meschede
2025 – 09.02.- 12.04. Austellung Malerei – Abtei Königsmünster Meschede